DISKO Streetwear aus Bremen - Bio. Fair. Vegan.

  •  am

Disko 051

Die ganze Textilindustrie scheint von den Big Playern der Branche besetzt. Die ganze? Nein, ein kleines Brand aus Bremen namens DISKO leistet erfolgreich Widerstand und zeigt, dass es auch ohne Ausbeutung der Arbeitskräfte und Produktion in Fernost funktioniert. Hinter der Idee, ausschließlich aus Biobaumwolle oder Recyclingmaterialien Shirts, Hoodies und Artverwandtes unter die Leute zu bringen steht Malte Brefort. Mit seinem eigenen Shop im Bremer Viertel und online fasziniert er mit den handbedruckten Shirts längst über die Bremer Landesgrenzen hinaus. Wir haben uns mit Malte unterhalten.

Wolltest Du schon immer ein Streetwear Label machen?
MB: Gerne, danke für euer Interesse. Nein, zwar war ich schon immer an Mode interessiert aber erst durch die gemeinsame kreative Arbeit mit Freunden kam die Idee auf, ein Label zu gründen. Das Geschäft hat sich dann von einem Hobby zu einem Beruf entwickelt.


DISKO steht ja nicht nur für handgedruckte Shirts, Hoodies und Sweatshirts sondern auch für Bio, FairTrade und Vegan. Wie kam es zu der Entscheidung, das so umzusetzen?
MB: Für mich war von Anfang an klar das alles so nachhaltig und fair wie möglich sein soll. Man kann ja schlecht die großen Unternehmen und deren ausbeuterische Geschäftspraktiken anprangern und es dann selbst genauso machen. Wenn ich mich bemühe hauptsächlich Bio-Lebensmittel zu konsumieren, warum dann nicht auch Textilien in Bioqualität anbieten?! Aber nicht nur bei den Textilien an sich achten wir auf nachhaltige Produktion, von Werbemitteln wie Sticker und Verpackung bis hin zum Druckerpapier ist bei uns alles aus Recyclingmaterialien. Wir wollen einen möglichst ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Das passt auch zu unserem Konzept, da wir Wert auf Qualität und Handarbeit legen, sei es beim zeichnen oder beim Drucken der Motive.


Der DISKO Store im Bremer Viertel ist nicht nur Geschäft sondern auch gleichzeitg DISKO Werkstatt . Welche Vorteile hat das?

MB: Zum einen sieht der Kunde sofort was uns von anderen Labels unterscheidet. Wenn man den Laden betritt, hat man einen direkten Einblick in die Werkstatt und damit auch in unsere Arbeit. Zum anderen wird dem Kunden so schnell bewusst, dass die Ware kein Massenprodukt ist und man kommt schnell ins Gespräch. Zudem können wir so auch auf individuelle Kundenwünsche eingehen. Ich beobachte auch ein großes Interesse an dem Siebdruckhandwerk generell, daher werde ich bald Siebdruckkurse anbieten - ein weiterer Vorteil der Mischung aus Laden und Werkstatt. 


Wonach suchst Du die handgezeichneten Designs der DISKO Shirts aus? Stehtst Du in direktem Kontakt mit den Künstlern?
MB: Absolut. Direkter und vor allem persönlicher Austausch mit den Künstlern sind zentrale Bestandteile der Zusammenarbeit. Die Motive der ersten Kollektionen kamen allesamt aus der Hand von Moritz, mit dem ich damals das Label gemeinsam gegründet hatte und befreundet war. Inzwischen arbeite ich mit zwei anderen befreundeten Illustratoren zusammen, wir planen dabei gemeinsam den Look einer Kollektion, besprechen Schnitte und Farben. Hier ist mir eine enge Zusammenarbeit und ein offenes Verhältnis zueinander auch sehr wichtig. Gerade im kreativen Bereich ist eine gute interne Kommunikation umheimlich beflügelnd.

Ihr arbeitet bewusst mit lokalen Partnern zusammen. Welchen Hintergrund hat das?
MB: Das hat für uns gleich mehrere Vorteile. Die Arbeit mit der Behindertenwerkstatt (Werkstatt Bremen) macht einfach Spaß. Die Mitarbeiter dort sind hoch motiviert, zuverlässig und freuen sich jedes Mal wenn eine neue Ladung Shirts zur Bearbeitung eintrifft. Dort werden kleine Näharbeiten für uns erledigt. Unsere Mützen werden in Bremen-Lilienthal hergestellt. Diese lokale Produktion hat den Vorteil kurzer Wege und bietet die Möglichkeit persönlich in Kontakt zu treten. So entsteht auch gegenüber einem Lieferanten eine ganz andere Bindung, als wenn man nur anonym online oder per Telefon Kontakt hätte. Zudem hat man kurze Transportwege, was effektiv Zeit, Geld und Ressourcen spart.


Warum eigentlich Bremen und nicht Berlin?

MB: Es gab zumindest aus meiner subjektiven Sicht eine Zeit des Berlin-Hypes. Viele meiner Freunde und Bekannten zogen nach Berlin und waren ganz vernarrt in diese Stadt. Nicht das ich Berlin nicht mag, aber ich bin jedes Mal auch wieder froh in Bremen zu Leben. Hier hat man kurze Wege, man kann fast alles mit dem Fahrrad erreichen und hat trotzdem Großstadt-Flair. Für mich als Unternehmer hat Bremen die perfekte Größe. Klein genug um schnell ein großes Netzwerk zu knüpfen und groß genug um genügend Zulauf zu bekommen. Zudem gibt es in Bremen bisher kein ähnliches Geschäftskonzept wie das von Disko, in Berlin wäre die lokale Konkurrenz deutlich größer. 

Was steht bei DISKO in den nächsten Monaten so an?

MB: Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an der neuen Kollektion, sind also am Zeichnen, bestimmen die Farbauswahl usw.. Außerdem wird der Laden im Sommer noch weiter ausgebaut und verschönert sowie in neues Equipment für den Siebdruck investiert. Dauerbrenner wie Vertrieb, Kundenakquise und Marketing sind weitere Bereiche in die wir viel Energie in den nächsten Monaten stecken werden. Und zu guter letzt werden wir noch einige Kollaborationen und Auftragsarbeiten realisieren. Aktuell freuen wir uns aber einfach über so viel positives Feedback auf den Store und den Onlineshop unter www.disko-streetwear.de

Kommentare (0)

Szenenight bewerten

Wir wollen Szenenight noch besser machen!

Damit wir Szenenight für euch noch besser machen können, würden wir uns freuen, wenn ihr Szenenight bei Google bewertet. Alle Bewertungen helfen uns Szenenight zu verbessern.

Über Lob freuen wir uns natürlich ganz besonders.

Google: https://g.page/r/CeRq_YHySTS6EAI/review
Facebook: https://goo.gl/1U24xj